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3 Maßnahmen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement

Gesundheitsförderliches Verhalten der Mitarbeitenden mit Sport, Schlaf und Ernährung unterstützen.

Ein gesunder Lebensstil ist die Basis für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Doch Schlaf, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind oft die ersten Dinge, die bei zunehmendem Druck und Stress vernachlässigt werden. Viele Mitarbeitende leiden unter zu wenig Schlaf, Bewegungsmangel und einer schlechten Ernährung, was langfristig ihre Gesundheit und Produktivität beeinträchtigt. Der gezielte Einsatz von betrieblichen Gesundheitsmanagement-Maßnahmen (BGM) in den Bereichen Schlaf, Sport und Ernährung kann die Situation verbessern und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden nachhaltig verbessern.

Das Bild zeigt eine Collage aus drei Abschnitten, die Maßnahmen für das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) illustrieren. Links ist eine Person in Sportkleidung zu sehen, die Yoga praktiziert, was auf Bewegung oder Sport als Gesundheitsmaßnahme hinweist. In der Mitte liegt eine Person im Bett und hält ein Kissen, was für Erholung oder Schlaf als wichtige Komponente steht. Rechts ist eine bunte, gesunde Mahlzeit mit Avocado, Tomaten, Salat und Kichererbsen abgebildet, die eine gesunde Ernährung symbolisiert. Über die Collage ist der Text „3 MASSNAHMEN FÜR DAS BGM“ geschrieben. Am unteren Rand werden Bildquellen genannt.

Mitarbeitergesundheit beginnt im Schlaf

Schlaf ist essenziell für die Gesundheit und Produktivität: Er reguliert den Stoffwechsel, stabilisiert Emotionen und stärkt das Gedächtnis (Perry, Patil & Presley-Cantrell, 2013). Durch ausreichend Schlaf kann sich das Gehirn besser regenerieren, was langfristig die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz erhöht. Studien zeigen, dass Schlafmangel zu verminderter Produktivität, häufigen Fehlern und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten wie Bluthochdruck und koronare Herzerkrankung führt (Fietze et al., 2022).


Schlechter Schlaf kann kurz- und langfristige Folgen haben:

  • Kurzfristig kann es zu Präsentismus führen (= Anwesenheit eines/r Arbeitnehmers/in trotz Krankheit), was zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit führt (Schnabel & Lechmann, 2019).

  • Langfristig kann es zu Absentismus (= krankheitsbedingte Abwesenheit eines/r Arbeitnehmers/in von der Arbeit) führen (Schnabel & Lechmann, 2019).


Ein zentrales Problem ist, dass in vielen Unternehmen Schlaf oft mit Leistungsstärke gleichgesetzt wird und Mitarbeitende daher oft stolz darauf sind, wenig zu schlafen. Diese Haltung ist aber nicht nur falsch, sondern auch teuer: Mitarbeitende mit Schlafproblemen verursachen ihrem Arbeitgeber mehr als 2500 € pro Jahr wegen Arbeitsabwesenheit (Godet – Cayré et al., 2006). 


Sport: Bewegung als Gesundheitsbooster im Arbeitsalltag

Regelmäßige Bewegung hat eine Vielzahl positiver gesundheitlicher sowie psychosozialer Effekte:

  • Stärkt das Herz-Kreislauf-System (Krankenkasse, 2010)

  • Verbessert die Atemfunktion (Krankenkasse, 2010)

  • Immunsystem wird angekurbelt (Daniels, 2016)

  • Steigert Lebenserwartung & kann Gesamtsterblichkeit um bis zu 35 % verringern (Arens, 2021)

  • Stressregulation (Weiß, Pichlmair, Hanisch & Bauer, 2016)

  • Steigerung der subjektiven Lebensqualität (Weiß et al., 2016)

  • Befindlichkeitsverbesserungen (Weiß et al., 2016)

  • Bekräftigung des Selbstbildes und Selbstkonzeptes (Weiß et al., 2016)


Körperliche Aktivität kann sich außerdem auch positiv auf die Arbeitsfähigkeit auswirken, indem sie die Produktivität erhöhen, den Teamgeist verbessern und den Zusammenhalt stärken kann (Dratva, Etzer-Hofer, Feer & Sommer, 2020).


Ernährung: Der Treibstoff für mehr Energie und Konzentration

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützt die Mitarbeitenden nicht nur dabei, leistungsfähig und fit zu bleiben, sondern beugt auch langfristigen Gesundheitsproblemen vor: Eine ausgewogene Ernährung hilft, das Immunsystem zu stärken (Müller, 2023), Energie zu liefern und die Konzentration zu fördern (Bruhn & Bruhn, 2024). Über 50 % der Deutschen sind übergewichtig, was das Risiko für chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht (BMEL, o. J.).


Leider haben viele Mitarbeitende am Arbeitsplatz keinen Zugang zu gesunden Speisen und greifen stattdessen auf ungesunde Snacks oder Fast Food zurück. Die Folge: mehr krankheitsbedingte Ausfälle und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Eine gesunde Ernährung kann Fehlzeiten reduzieren, wodurch Unternehmen doppelt profitieren: Die Mitarbeiter sind produktiver und fühlen sich wohler (Techniker Krankenkasse, 2023).


Maßnahmen für gesundheitsfördernde Arbeitsplätze: Schlaf, Sport und Ernährung im Fokus

BGM-Maßnahmen, die Schlaf, Sport und Ernährung fördern, kombinieren Verhaltens- und Verhältnisprävention - also die Aufklärung und Unterstützung der Mitarbeitenden sowie die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds. Hier sind konkrete Maßnahmen, die sich in diesen Bereichen bewährt haben:


Schlaf

  • Workshops zu Schlafgesundheit und Power-Napping

  • Einrichten von Ruheräumen

  • Bereitstellen von Schlafmasken

  • Gleitzeitmodelle einführen

  • Nutzung von Tageslichtlampen zur Förderung eines natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus


Sport

  • Angebote wie Yoga – Kurse und Rückenschulkurse im Betrieb

  • Dienstrad-Leasing-Angebote

  • Kooperation mit Fitnessstudios

  • Bewegte Pause

  • Hinweistafeln zur Benutzung der Treppe

  • Bewegungsfördernde Arbeitsplätze (z. B. durch ergonomische Möbel oder durch Arbeitszeitmodelle, die Sport im Alltag ermöglichen)


Ernährung

  • Workshops zu gesunder Ernährung

  • Ernährungschallanges

  • Kochkurse

  • Bereitstellung von gesundem Essen und Wasser

  • Gesunde Kantinenoptionen


Fazit: Warum BGM-Maßnahmen für Schlaf, Sport und Ernährung eine Investition in die Zukunft sind

Eine durchdachte BGM-Strategie, die Schlaf, Sport und Ernährung miteinbeziehen, ist eine wertvolle Investition in die langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Diese Maßnahmen fördern nicht nur das Wohlbefinden und die Zufriedenheit, sondern senken auch krankheitsbedingte Fehlzeiten und verbessern die Produktivität. Für Unternehmen ist es daher entscheidend, BGM-Maßnahmen zu implementieren, die die wichtigsten Aspekte der Mitarbeitergesundheit in den Mittelpunkt stellen und damit die Basis für ein gesundes, erfolgreiches Arbeitsumfeld schaffen.


 

Dieser Beitrag wurde von Katharina Crone verfasst.

 

Quellen:

Arens, L. (2021). Thema 4: Mehr als Bewegung? Ist Sport svstemrelevant?.

 

BMEL. (o. J.). Nationale Verzehrsstudie II: Wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ernährenhttps://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/nationale-verzehrsstudie-zusammenfassung.html

 

Bruhn, L. & Bruhn, L. (2024b, Juni 3). Brainfood Lebensmittel - optimale Nahrung für das Gehirn. NeuroNation |. https://www.neuronation.com/science/de/essen-fur-das-gehirn-was-sie-besser-denken-lasst/

 

Daniels, C. (2016). Immunsystem durch Sport ankurbeln. In https://link.springer.com/article/10.1007/s11298-016-5562-0. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11298-016-5562-0.pdf

 

Dratva, J., Etzer-Hofer, I., Feer, S., & Sommer, B. (2020). Auswirkungen von Sport und Bewegung während der Arbeitszeit auf die Gesundheit und die Produktivität am Arbeitsplatz: Recherche Schweiz und International.

 

Fietze, I., Rosenblum, L., Salanitro, M., Ibatov, A. D., Eliseeva, M. V., Penzel, T., Brand, D., Westermayer, G. (2022) The Interplay Between Poor Sleep and Work-Related Health. Front. Public Health 10(866750). doi: 10.3389/fpubh.2022.866750

 

Godet-Cayré, V., Pelletier-Fleury, N., Le Vaillant, M., Dinet, J., Massuel, M. A., Léger, D. (2006). Insomnia and absenteeism at work. Who pays the cost?. Sleep, 29(2), 179-184.

 

Müller, C. (2023, 2. August). Das Immunsystem stärken. BZfE. https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/das-immunsystem-staerken/

 

Perry G.S., Patil S. P., Presley-Cantrell L. R. (2013). Raising Awareness of Sleep as a Healthy Behavior. Preventing chronic disease, 10(130081) 

 

Schnabel, C., Lechmann, D. S. J. (2019). Präsentismus und Absentismus von Arbeitnehmern: zwei Seiten derselben Medaille?. Wirtschaftsdienst, 99, 404–410. https://doi.org/10.1007/s10273-019-2465-1

 

Techniker Krankenkasse. (2010). Sport als Therapie: Mit Bewegung zu mehr Gesundheit. https://www.padoc.de/informationsquellen/TK-Broschuere-Sport-als-Therapie.pdf

 

Techniker Krankenkasse. (2023). Iss was, Deutschland! - So isst Deutschlandhttps://www.tk.de/resource/blob/2033596/0208f5f5844c04abbbcbb1389872ee01/iss-was-deutschland-data.pdf

Weiß, O., Pichlmair, A., Hanisch, W., & Bauer, R. (2016). Die Auswirkung des Sports auf die Gesundheit: Eine sozio-ökonomische Analyse des Breiten- und Freizeitsports in Österreich 1998 und 2013 (2. Auflage). Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.

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