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Doppelbelastung bei Frauen

Wie Journaling Frauen dabei helfen kann, die Doppelbelastung von Beruf und Familie zu meistern

In der heutigen dynamischen Arbeitswelt sind es vor allem Frauen, die einer Doppelbelastung, resultierend aus beruflichen Anforderungen und familiären Verpflichtungen, ausgesetzt sind. Der dadurch entstehende Druck entsteht insbesondere durch die gesellschaftlichen Rollenerwartungen, durch die Frauen sich gedrängt fühlen, sie in jeglicher Hinsicht zu erfüllen (Riddle, 2017). Das Resultat ist ein stetig wachsender Stresspegel, der das berufliche und das private Leben beeinflusst. Eine Methode, damit umzugehen, bevor oder sobald der Stress eingetreten ist, ist das Journaling - das Führen eines Tagebuchs. Dieser Blogbeitrag beleuchtet neben den postitiven Effekten des Journalings auf die Gesundheit, ebenso die Integration in den Arbeitsalltag.

Bild mit schreibender Hand und der Bauchbinde mit dem Titel "Doppelbelastung bei Frauen"

Doppelbelastung- Was genau ist das überhaupt?

Frauen sehen sich oft mit der Herausforderung konfrontiert, familiäre Aufgaben und berufliche Verpflichtungen gleichzeitig erfüllen zu müssen. Diese Doppelbelastung führt zu erhöhtem Stress und dem Gefühl der Überwaltigung, insbesondere durch die veralteten gesellschaftlichen Erwartungen, dass Frauen nach wie vor die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinderbetreuung übernehmen sollten (Bowling, 2022). Durch diese traditionellen Strukturen entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, bei dem letztere zwischen 36 und 40 besonders anfällig für Stress und Erschöpfung sind, da dies häufig die intensivste Phase mit der Doppelbelastung darstellt (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2020).


Berufsbedingter Stress - ein zunehmendes Problem

Berufsbedingter Stress ist mittlerweile mehr die Regel, statt die Ausnahme. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse fühlen sich zwei Drittel der StudienteilnehmerInnen manchmal oder häufig gestresst, wobei die Arbeit unter den drei Hauptstressoren zu finden ist (Die Techniker, 2021). Besonders Frauen sind davon betroffen, da sie häufiger mit sozialen Stressoren, beispielsweise zwischenmenschlichen Konflikten, sowie mit dem Mangel an Unterstützung im Arbeitskontext zu kämpfen haben (Gerhardt et al., 2021). Das allgemeine Wohlbefinden kann durch soziale Stressoren am Arbeitsplatz stark beeinträchtigt werden. Zudem können jene Stressoren sogar zu körperlichen und psychischen Erkrankungen führen. Das Entstehen eines Teufelskreises – je mehr Stress empfunden wird, desto höher ist das Risiko für krankheitsbedingte Fehlzeiten – ist keine Seltenheit (Hultén, Bjerkeli & Holmgren, 2022).


Journaling als passendes Werkzeug für die Tool-Box der Stressbewältigung?

Seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, zu reflektieren und aufzuschreiben – Journaling – stellt eine effektive Methode dar, um Stress zu bewältigen, resilienter und selbstwirksamer zu werden (Lorenz, Algner & Binder, 2022). Dabei ist es wichtig, nicht nur positive, sondern vor allem negative Erlebnisse zu verarbeiten, da dadurch ein emotionaler Abstand zu den Stressoren geschaffen wird (Newman, 2020). Die bewusste Auseinandersetzung mit jenen Emotionen fördert langfristig das physische und psychische Wohlbefinden und reduziert die Gefahr der Manifestation der negativen Gefühle (Pennebaker & Beall, 1986). Journaling ermöglicht nicht nur die Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen, sondern agiert als nützliches Tool zur aktiven Stressprävention. Wer regelmäßig über seine Erlebnisse reflektiert, lernt, Stresssituationen frühzeitig zu erkennen und geeignete Coping-Strategien anzuwenden.


Die Integration in den Alltag erfordert nur ein tägliches Ritual von wenigen Minuten und die reflektierte Beantwortung von Fragen wie „Was würde mir jetzt guttun?“ oder „Welche belastenden Gefühle oder Gedanken erlebe ich gerade? Schreibe sie auf der nächsten Seite auf und reiße sie anschließend heraus.“ hilft dabei das eigene Wohlbefinden spürbar zu verbessern und eine positive Grundhaltung zu fördern.

Es bedarf keinem langen Text oder stundenlanger Arbeit, um diese positive Wirkung zu erzielen. Der Schlüssel zum psychischen Erfolg liegt in der aufrichtigen und ehrlichen Betrachtung meines Inneren und der kurzen Verschriftlichung dessen. 

 

Dieser Beitrag wurde von Marie Devingtel verfasst.

 

Quellen:

Bowling, G. (2022, 7. Oktober). Why women are more at risk of burnout. Nuffield Health. Verfügbar unter: https://www.nuffieldhealth.com/article/why-women are-more-at-risk-of-burnout


Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. (2020). Stressreport Deutschland 2019. Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden, 83, (1. Auflage). Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. ISBN: 978-3-88261-259-2. DOI: 10.21934/baua


Die Techniker. (2021). Entspann dich, Deutschland!. Verfügbar unter: https://www.tk.de/resource/blob/2116464/d16a9c0de0dc83509e9cf12a503609c0 /2021-stressstudie-data.pdf


Gerhardt, C., Semmer, N. K., Sauter, S., Walker, A., De Wijn, N., Kälin, W., Kottwitz, M. U., Kersten, B., Ulrich, B. & Elfering, A. (2021,10. Mai). How are social stressors at work related to well-being and health? A systematic review and meta-analysis. BMC Public Health 21, 890. https://doi.org/10.1186/s12889-021 10894-7


Hultén, A.-M., Bjerkeli, P. & Holmgren, K. (2022, 28. April). Work-related stress and future sick leave in a working population seeking care at primary health care centres: a prospective longitudinal study using the WSQ. BMC Public Health 22, 851. https://doi.org/10.1186/s12889-022-13269-8


Lorenz, T., Algner, M. & Binder, B. (2022). A Positive Psychology Resource for Students? Evaluation of the Effectiveness of the 6 Minutes Diary in a Randomized Control Trial. Frontiers in Psychology, 13, 896741. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.896741


Newman, K. M. (2020, 18. August). How Journaling Can Help You in Hard Times. Greater Good Magazine. Verfügbar unter: https://greatergood.berkeley.edu/article/item/how_journaling_can_help_you_in_ hard_times


Pennebaker, J. W. & Beall, S. K. (1986). Confronting a traumatic event: toward an understanding of inhibition and disease. Journal of abnormal psychology, 95(3), 274–281.


Riddle, D. (2017). Double burden. Service Growth. Verfügbar unter: https://www.servicegrowth.com/world-of-work/

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